dazwischen
Donnerstag, 25. Dezember 2025

Leichter Schneefall.

Weiße Weihnachten, O war glücklich. Später kommt er wieder zu mir, ich war in der abends und in der Nacht alleine, der Ex ist mit dem Kind wieder zu sich, meine Eltern nach Hause, hätten die Nachbarn nicht extrem wild gestritten, ich hätte phantastisch geschlafen. Zumindest ab Mitternacht spätestens, da hätte die Wirkung des unvernünftigen Kaffees nachgelassen.

Das mit dem Ex war eine Konzession, es war für das Kind, und als O ging, war er beseelt, weil er es so harmonisch gefunden hat, ich hab mich mental stundenlang darauf vorbereitet, auf keine Provokationen einzusteigen und schwierige Jammer-Gespräche im Entstehen zu unterbinden, das hat hervorragend geklappt.

In der Nacht dann las ich notgedrungen (aus Angst wegen der Nachbarn) den eben gekauften Roman 'Vaim' von Jon Fosse durch, ein schmaler Band, der mich geärgert hat. Heute früh ist mir dann klar geworden, warum. Keine einzige der handelnden Figuren, weder die drei Männer, noch die Frau in dem Buch, sind schöpferisch tätig. Drei erdulden einfach ihr Schicksal, eine versucht irgendwas zu erzwingen, aber serenity in love, das gestaltende Tun mit tiefstem Glauben, nicht das Maß der Dinge zu sein, ist allen nichtmal als Konzept geläufig, geschweige denn als Handlungsoption. Das nervt gewaltig, wie beim Hans Castrop damals, und ich glaub, warum alle das Buch so hochloben ist, dass es einen Nerv trifft, für jene, die am Anfang der Entwicklung stehen, sorry not sorry für diese Analyse. Ich bin eine Künstlerin, mit Leib und Seele und Herz und Hirn, dieses lahme, sich von den Wellen des Wollens oder der Bequemlichkeit durch das Leben werfen zu lassen, ist mir fremd wie ein Sommerregen, gerade, es schneit! Tolle Überleitung, nicht wahr, ich werde heute in den Wald gehen oder einfach nur daheim bleiben, habe für O ein tolles Weihnachtsessen im Angebot gekauft, noch ein Buch, das ich lesen möchte, von dem ich hoffe, es rockt mich mehr, singen mag ich, sortieren, vielleicht Mittagsschläfchen, zwei Sendungen auf Arte nachschauen und mich auf das Fahrradergometer schwingen. Ich wünsche Euch eine wunderschöne Feiertagszeit, habt es fein und seit tätig! Irgendwie, und wenn nur geistig. Das Leben muss man gestalten, ohne etwas darin erzwingen zu wollen, dann macht es dankbar und Spaß.

Eure Liuea

Ps. Ich hab in meiner Arbeit so eine tolle Zuversicht gewonnen, dank neuer Informationen und schmaler, umso bedeutsamerer Sätze, ich bleibe! Für immer, und arbeite, bis ich eines Tages in der Werkstatt umfallen werde. Yeah.

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