Fragen, viel sagen ohne

Hab soviel zu erzählen, gelesen, gehört, erlebt, geschrieben, einzig, ich kann nicht. Das Leben meint es nicht gut mit mir, gerade, aber auch sehr gut, ich bin mir nur nicht sicher, ob ich mit all der Klarheit und dem Wissen, dem Support und der Feindschaft umgehen werde können.

Es ist ein hartes Brot.

Darum nur die Fragen vom Don, vielleicht einfach so, sinnvoll, keine Ahnung.

Benutzt du Zahnseide?

Ja mit großer Leidenschaft, ich kann genau genommen ohne Zahnseide nicht existieren, ungeputzte Zwischenräume machen mich sehr nervös.

Tee, Kaffee oder Wasser?

Alles, in rauen Mengen, leider oder zum Glück, je nach dem. Gestern hab ich meine Kaffeekanne geputzt, weil ich oft Magenschmerzen habe, und dank Aurora und Piper von der Finch - App trinke ich jetzt regelmäßiger Wasser tagsüber, was mir sehr entgegenkommt. Ich kaufe mir auch für die Arbeit seit Neuestem Mineralwasser in Glasflaschen, werde dafür zwar angefeindet, weil das Leitungswasser eh so gut sei, bla bla bla, aber mir hilft das schon enorm, weil ich es beim Tisch stehen habe und öfter dran denke. Tee weckt Lebensgeister, darum wird, so oft ich kann, der Wasserkocher angeschmissen und Tee in fast jeder Variante getrunken.

Welche Schuhe trägst du am liebsten?

Meine Fake-Converse, in allen möglichen Farben hoch und flach, im Sommer (weil die echten mir zu schmal sind) und die weinroten Doc Martens mit den türkisen Schnürsenkeln im Winter und Herbst, irgendwie klassisch und voll 90ties, aber ja, damals war es schon cool alles. Ich steh dazu.

Dein Lieblingsdessert?

Apfelkuchen mit Boskopp - Äpfeln und Maroni, die vertrag ich gut, weil sie eine alte Sorte sind. Maroni weil Nüsse vertrag ich nicht. Und Kaiserschmarren, weil ich den richtig gut backen kann mittlerweile.

Was machst du als Erstes, wenn du aufwachst?

Meine Knirschschiene rausgeben und den Wecker abdrehen, Bill Calahans Song 'Morning is my Godmother' weckt uns jeden Tag sanft, entweder um 5:38h oder 6:10h, und jeden Tag wünsche ich mir, ich könnte einmal nur wieder ausschlafen. Leider is das Kind am Wochenende von alleine noch früher wach, weil: WOCHENENDE MAMA!

In welchem Alter würdest du gerne bleiben?

Jetzt. 49 Jahre alt. Ich bin ur hässlich geworden, weil ich einfach am Ende aller Kräfte bin, aber ich habe gerade erst endlich verstanden, wie ich mich abgrenzen kann, gegen die narzisstisch Gestörten, die an mir zerren und ziehen, mich mit Haut&Haar verspeisen möchten, am Liebsten, weswegen ich faltig, dünne und fast kahl, mittlerweile, eben hässlich, aber am besten Wege bin, denen endlich zu zeigen, wo der Hammer hängt. Und das Allerbeste: seit ich weiß, wie und wo mich die Gestörten provozieren möchten, an welche Haken sie sich hängen, gelingt denen das nicht mehr, weswegen mit all den Normalos rundherum auf einmal ein zärtlicher Humor und eine Verbundenheit entstanden ist, die ich so lange so schmerzlich vermisst hatte, weil ich mich viel zu ewig auf das böse Spiel eingelassen hatte, ach herrje. Aber: besser spät, als nie, nicht wahr?

Wie viele Hüte besitzt du?

Einen Winterhut aus Filz, den ich liebe, und einige Strohhüte für den Sommer, und eines Tages gehe ich (Achtung Werbung) zum Mühlbauer und dann kauf ich mir einen Hut, auf den Tag freu ich mich. Ich trage fast immer Hut, das mag seltsam wirken, doch meinem Hutgesicht und dem wenigen Haupthaar und den Falten kommt das alles sehr entgegen. Und ich habe eine Freundin, die ist Hutmacherin und sie ist so verrückt wie ich, und ich liebe sie total, also wer, wenn nicht ich? Hut tut gut!

Beschreibe das letzte Foto, das du gemacht hast.

Screenshot eines Linkedin Beitrages bei dem steht unter anderem: work requires resilience, responsibility, coping with discomfort. Das passte wie die Faust auf's Auge, denn das sind die Dinge, die den Gestörten völlig fehlen und die ich mir immer abkaufen lasse, wenn ich auf ihre Spielchen einsteig. Das letzte, echte Foto, das ist vom Naturhistorischen Museum, wo wir heute waren, ein Sprüngerl, weil dort Massen sich rumtrieben, das war uns schnell zu viel, wie dumm eigentlich, aber gut getan hat es dennoch, und das Foto ist von einer steinernen Struktur, weil dort ist es genial, da geh ich bald mal wieder hin, große Insprirationsquelle.

Die schlechteste Fernsehsendung?

Fernsehen verweigere ich seit sehr vielen Jahren, ja Jahrzehnten mittlerweile, der letzte Film den ich begonnen hatte war über Af Klint, dann musste ich so heulen nach fünfzehn Minuten dass es mich gebeutelt hat, also hab ich abgeschaltet.

Was war als Kind dein Berufswunsch für das Erwachsenenalter?

Ich wollte Regisseurin werden, meine Freundin L und ich waren uns einig, sie wird Schauspielerin und ich inszeniere. Ein Stück haben wir gemacht, da waren wir 12, daraufhin hat die S begonnen mich in Grund und Boden zu mobben, meine Freundin L war die einzige, die über 3 Jahre lang mit mir sprechen durfte in der Klasse von 30 Mädchen, alle anderen haben mich totgeschwiegen und drangsaliert, die S hat echt die Nerven und taucht ab und zu in meiner Bude auf, was ich witzig find, denn eigentlich sollte die vor Angst ihre Wohnung nicht mehr verlassen, wäre ich ein rachsüchtiger Mensch, sie hätte echt Probleme, nur, da ich es schriftlich habe, dass ich kein narzisstisch Gestörter bin, hab ich Rache nicht nötig und behandle sie halt wie jeden anderen auch, aber wegen ihr bin ich nicht Regisseurin geworden, die L hat es zur Schauspielerin geschafft, das freut mich, mir ist mein Lebensweg so aber eh auch lieber, immerhin bin ich Meisterin meines Faches und da kann mir so schnell keiner das Wasser reichen.

Etwas auf Deiner Wunschliste, dass du nicht rechtfertigen kannst zu kaufen?

Einen Hut vom Mühlbauer.

Welcher Jahreszeit fühlst du dich am meisten verbunden?

Winter Sommer Frühling Herbst, außer Mitte November bis Mitte Dezember, weil das ist die Zeit, in der die drei Traumata zugeschlagen haben in meinem Leben, so ein Zufall, verdammter, und der Körper erinnert sich leider immer noch daran, ein Mist. Aber mit dem Alter werden auch die Strategien schlagender, und Tee, literweise Wasser, ein riesiger Freund aus Silikon, die eigene Wohnung und das Abschalten des Telefons, viel Gemüse, der Tretmann und die 5kg Hanteln, Musik, der Gesangsunterricht, ein kleiner Stoffhund, Loops und mein Können machen es leichter, ich werd das schon überstehen, drei Wochen noch, haltet mir die Daumen, wer mag. Dankeschön, im Falle des Falles.

Also, auch banale Fragen zu beantworten kann alles sagen, was man eigentlich gar nicht aussprechen wollte. Insofern, ich hoffe, man sieht sich am anderen Ende des Tunnels!

Salü.

(via introspektion.antville.org ) gigold.me